Wachende Jungfrau
Die "wachende Jungfrau" ist ein Felsengebilde zur Selbitz hin, das heute Teil einer kleinen städtischen Parkanlage ist. Wie sie zu ihrem Namen kam, erzählt folgende Sage:
Im Schloß zu Schauenstein lebte einst ein Ritter mit seiner schönen Tochter. Diese hatte sich bereits einem jungen Mann versprochen, dem sie aufrichtig liebte. Als der Vater mit seinen Knechten in den Kampf ziehen mussten, schloss sich auch der Bräutigam der Ritterstochter an. Fortan wachte sie auf einem Felsen über dem Tal, um ihren Vater und besonders ihren Bräutigam als erste zu sehen. Lange Zeit verging, dann brachte man ihr die Nachricht, dass ihr Bräutigam im Kampfe getötet worden sei. Dadurch verwirrte sich ihr Geist und sie ging von Stund´ an täglich wieder zu ihrem Aussichtspunkt. Dort fand man sie eines Tages tot im Schnee liegen.
Im Angedenken an die treue Seele nannten die Leute den Aussichtspunkt des Ritterfräuleins seither "wachende Jungfrau".